Zwischenfruchtbau

Zwischenfruchtbau
Zwischenfruchtbau,
 
Anbau von Pflanzen (Zwischenfrüchte, Nebenfrüchte, Zweitfrüchte) zwischen Ernte und Aussaat der Hauptfrüchte zur Humusanreicherung des Bodens, Verhinderung der Nährstoffauswaschung und zusätzliche Futtergewinnung besonders in futterarmen Jahreszeiten. Besonders in der älteren Form des Zwischenfruchtbaus (Gründüngung) bleiben alle von der später untergepflügten Pflanze aufgenommenen Nährstoffe dem Boden erhalten. Für die Fruchtfolge ist der Zwischenfruchtbau überall dort wichtig, wo Bodenmüdigkeit, Krankheiten und Schädlinge auftreten, die durch den zusätzlichen Fruchtwechsel bei Zwischenfruchtbau beseitigt werden können.
 
Entscheidend für den Zwischenfruchtbau sind die Länge der Vegetationszeit, die Temperatur und die Höhe der Niederschläge zur Saatzeit. Am sichersten ist der Winterzwischenfruchtbau, weil die Wasservorräte im Herbst und Winter meist ausreichen. Einige Winterzwischenfrüchte (Roggen u. a.) können auch bei kurzer Vegetationszeit und nach spät geernteten Hauptfrüchten angebaut werden. Im Frühjahr liefern einige schnell wachsende Arten (Rübsen, Raps) zeitiges Futter. Der zum Teil hohe Wasserverbrauch im Frühjahr kann in trockenen Lagen für die nachfolgende Hauptfrucht nachteilig sein.
 
Untersaaten (Kleearten, auch Kleegrasgemische) können bereits im Frühjahr in Getreidebestände (v. a. Wintergerste, Winterroggen) eingesät werden; Voraussetzung ist genügende Feuchtigkeit auch während des Sommers. Zu reichlichen Niederschläge hingegen fördern die Untersaaten, sodass Ertragsminderungen der Hauptfrucht eintreten können. Der Stoppelfruchtbau setzt eine längere Vegetationszeit voraus, weil Aussaat und Ernte der Stoppelfrüchte noch im Herbst nach der Ernte der Hauptfrucht erfolgen sollen.

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Zwị|schen|frucht|bau, der <o. Pl.>: Anbau von Zwischenfrucht.

Universal-Lexikon. 2012.

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